Am Grund der Bilder
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Je ungehemmter ihre Verbreitung, je vielgestaltiger ihre Formen, je mächtiger ihre Wirkung, desto stärker auch der Verdacht der Täuschung, unter dem das Bild, die Bilder seit jeher stehen.
Grundlegende Reflexion über den Status des Bildes
Doch noch jenseits des abendländischen Mißtrauens gegenüber den Erscheinungen, den Spiegelungen, den »Idolen« des Schauspiels und der Illustration und einer Hinwendung zum »logos«, zum Wort, zum Ernst des Sinns stellt sich die Frage: Woher gewinnt das Bild die Macht, die seine Oberfläche ausstrahlt? Von einem unvorstellbaren Grund her? Von einem abwesenden Grund, vom Grund des Abwesenden her? Von einem Grund der Ähnlichkeit her, dem nichts zu ähneln vermag?
Die Ambiguität, das Oszillieren des Bildes zwischen Oberfläche und Grund, zwischen Darstellung und Undarstellbarem, zwischen Heiligem und Gewalt ist das Thema der hier versammelten Untersuchungen Jean-Luc Nancys, die nicht nur einer ästhetischen Debatte über den Status des Bildes neue und gewichtige Impulse verleihen.