Ein Künstlerbuch über beiläufige Gesten und subversive Genauigkeit.

Auf den ersten Blick wirkt Arbeitsblock 48 Blatt, A4 wie ein gewöhnlicher Schreibblock aus dem Büro- oder Schulalltag. Tatsächlich verbirgt sich dahinter ein konzeptuelles Künstlerbuch, das rund 40 Aktionen und Interventionen von Ella Ziegler dokumentiert – minimalistische, oft kaum sichtbare Eingriffe in soziale, öffentliche oder institutionelle Ordnungen.

Ziegler nutzt einfache Mittel und alltägliche Materialien, um subtile Irritationen zu erzeugen. Ihre Handlungen – teils performativ, teils poetisch, immer präzise – zeigen, wie Veränderung im Kleinen beginnt. Ein exemplarischer Bericht: »Ich kaufe ein Blanko-DIN-A4-Schulheft und liniere es von Hand mit Hilfe des Linienblattes. Das dauert 3 bis 4 Stunden. Danach bringe ich das Heft in den Laden zurück und lege es unbemerkt zu den linierten Heften.« Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zur Sichtbarkeit – und genau das ist Teil des Konzepts.

Ella Ziegler (*1970) lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Performance, Zeichnung, Video und installativer Dokumentation. Oft sind es temporäre Gesten oder anonyme Eingriffe, die sie im urbanen Raum, in pädagogischen Kontexten oder institutionellen Umfeldern realisiert. Ihre Projekte wurden u. a. auf der Biennale für aktuelle Fotografie, im Frankfurter Kunstverein, bei steirischer herbst und im Centre Pompidou-Metz gezeigt.

Mit Arbeitsblock 48 Blatt, A4 überführt sie ihre ephemeren Aktionen in ein stilles, radikal unaufdringliches Buchobjekt – ein Archiv des Widerstands in zarter Handschrift.Eine der ca. 40 Aktionen und Interventionen von Ella Ziegler, die in dem Künstlerbuch »Arbeitsblock 48 Blatt, A4 / Workbook 48 sheets, A4«, das sich von außen wie ein einfacher Arbeitsblock gibt, dokumentiert sind.