Article Number: 5044
Hard Cover, German, Staple Binding, 2013, muthesius

Autorschaft in der Gestaltung

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Das Symposium ›Dialog der Schrift: Autorschaft in der Gestaltung‹ fand am 8. und 9. Juli 2011 in Kiel statt. In der Gegenüberstellung heterogener, zeitgenössischer Positionen aus Theorie und Praxis wurde verschiedenen Fragen zur Autorschaft in der Gestaltung nachgegangen.Die vorliegende Publikation gibt die acht Vorträge des Symposiums in unterschiedlicher Form wieder.

Die Bedeutung der Autorschaft in der Gestaltung ist in den letzten Jahren vielfach diskutiert worden. Jedoch macht die häufig unkritische Rezeption des Prinzips ›Gestalter = Autor‹ eine erneute Verhandlung des Themas in Form eines interdisziplinären Diskurses sinnfällig. Dabei stehen dezidiert Gedanken zum Selbstverständnis des Gestalters im Mittelpunkt. Fragen nach Stellung und Rolle(n) des Gestalters gehen damit einher. Wie reagieren Gestalter auf die Veränderungen ihres Berufsbildes? Wie gehen sie mit der gegenseitigen Durchdringung unterschiedlichster Text- und Bildräume um? Kann es eine nicht-inszenierende, eine autorenlose Typografie überhaupt geben? Gibt es Nicht-Gestaltung? Ist nicht immer ein Teil des Gestalters in der Gestaltung enthalten, der es erlaubt, von Autorschaft zu sprechen? Welches sind die Wechselbeziehungen innerhalb der Trias ›Autor –Werk–Gestalter‹?

Der Begriff Autorschaft mag zwar neue Herangehensweisen an Gestaltung suggerieren; er kann aber genausogut als kontraproduktive Legitimation überholter Mythen vom ›genialen Gestalter‹ missbraucht werden. Inwieweit können GestalterInnen ein Werk überhaupt ihr Eigen nennen? In einer Zeit, in der Plagiate alltäglich werden, wird die Frage nach dem geistigen Eigentum immer wichtiger. Gilt es dies zu schützen? Oder leben Werke von der Einverleibung und Fortsetzung anderer Werke? Ist es am Ende sinnvoller, vom Gestalter als ›Übersetzer‹, ›Regisseur‹ oder ›Co-Autor‹ zu sprechen?

Quelle: Verlag