Das Opake der Malerei
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Erster Teil: Die Architekturen der Repräsentation
Luca Signorelli in Loreto – Pinturicchio in Spello – Paolo Uccello im Chiostro Verde von Santa Maria Novella in Florenz
Zweiter Teil: Die Synkopen der Erzählung
Piero della Francesca in Arezzo – Toskanische Verkündigungen – Filippo Lippi in Prato
»Wer Marins Texte liest, ist am Ende bereit, an das Geheimnis der Kunst zu glauben, denn er sieht jetzt mehr in den Bildern, als er sich je hätte träumen lassen.« Christine Tauber, FAZ
Architekturen der Repräsentation
An ausgewählten Werken von Luca Signorelli, Paolo Uccello, Piero della Francesca, Filippo Lippi und Pinturicchio entwickelt Louis Marin seine Lektüren der Kunst des Quattrocento. Dabei konfrontiert er das Lesen und Beschreiben von Bildern mit den Auslassungen, Synkopen und Verschiebungen der Bilderzählung selbst: jenen – weder zufälligen noch beiläufigen – opaken Stellen am Grund der Bilder und an deren Oberfläche.
Wie sich zeigt, zielte die Kunst des Quattrocento weder auf die Abbildung der sichtbaren Welt in totaler Repräsentation, noch darauf, dieser eine unsichtbare Bildwelt hinzuzufügen. Vielmehr erwarb die Malerei in ihren Repräsentationstechniken selbst eine Körperlichkeit, die in den Architekturen von Rahmen und Dekor, von Kuppeln und Nischen von einer undurchdringlichen Macht der bildlichen Darstellung zeugt.
Der Begriff des »Opaken« erlaubt – im Gegensatz zur Vorstellung einer transitiven Transparenz qua Perspektive – ein fortgeschrittenes Verständnis der fundamentalen Strategien und Funktionsweisen der bildlichen Darstellung überhaupt – und dies weit über die Renaissancemalerei hinaus.