Article Number: 1366
Soft Cover, German, Glue Binding, 160 Pages, 2010, Passagen Verlag
Jacques Rancière

Der emanzipierte Zuschauer

availability unknown, if interested please write an email

In seinem neuen Buch versucht Jacques Rancière die Frage zu beantworten, was unter politischer Kunst oder Politik der Kunst zu verstehen ist.

Herausgegeben von Peter Engelmann
Übersetzt von Richard Steurer „Wer sieht, versteht nicht zu sehen“: Dieses Vorurteil zieht sich quer durch unsere Geschichte, von Platons Höhle bis zur Anklage der Gesellschaft des Spektakels. Manche benutzen subtile Erklärungen oder spektakuläre Installationen, um den Blinden zu zeigen, was sie nicht sehen. Andere wollen das Übel an der Wurzel packen und das Schauspiel in Aktion und den Zuschauer in einen Handelnden verwandeln.
Die hier versammelten Studien setzen diesen zwei Strategien eine einfache Hypothese entgegen: Das Sehen impliziert keinerlei Behinderung; wandelt man die, die den Zwängen und Hierarchien des Handelns unterworfen waren, in Zuschauer um, kann man dazu beitragen, die gesellschaftlichen Positionen durcheinanderzuwerfen; und die Denunziation des Menschen, der durch das Übermaß der Bilder entfremdet wäre, war vor allem die Antwort der herrschenden Ordnung auf diese Unordnung. Die Emanzipation des Zuschauers ist also die Behauptung seiner Fähigkeit zu sehen, was er sieht, und zu wissen, was er darüber zu denken und damit zu machen hat.
Indem dieses Buch einige Formen und Debatten der Gegenwartskunst untersucht, versucht es, die Frage zu beantworten, was unter politischer Kunst oder Politik der Kunst zu verstehen ist. Jacques Rancière, geboren 1940, ist emeritierter Professor für Philosophie und Kunsttheoretiker in Paris