Die Wahrheit in der Malerei
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In diesem neuen Buch des Pariser Philosophen Jacques Derrida geht es viermal um Malerei, genauer um die imaginären Bänder, die die Rede von der Wahrheit in der Malerei mit der Figur, dem Mal, der Spur auf der Leinwand oder im Kunstwerk selbst verbinden.
Mit der lange erwarteten Übersetzung dieses Buches liegt nun erstmals in deutscher Sprache Derridas ästhetische Theorie vor. Derridas Buch zur Malerei erschließt nun auch die Kunst für die Dekonstruktion, eine der bedeutendsten geistigen Strömungen unserer Zeit. Derridas Ausgangspunkt ist das im Titel aufscheinende Zitat Cezannes: kein Urteil über die Malerei abgeben, sondern die Wahrheit in ihr, als Malerei geben zu wollen. In diesem Sinne wendet sich Derrida gerade Fragen zu, die in klassischen ästhetischen Analysen als zweitrangig gelten, wie denen des Rahmens, der Verzierung, der Unterschrift, der Beschriftung, der Zuschreibung, des Kunstmarktes, der Serialität, der Ausstellung, kurz der Bedingungen, die ein Recht auf Malerei konstituieren.
Vier Beispiele, vier Seiten charakterisieren diesen Rahmen, zwei theoretische, die ästhetischen Ansätze Kants und Heideggers, zwei praktische, die Arbeiten Adamis und Titus-Carmels. Der abschließende Polylog über Van Goghs Schuh-Bilder geht von Heideggers und Schapiros unterschiedlicher Deutung der Schuhe aus, um noch einmal die immer wiederkehrende Frage aufzuwerfen: Wie lässt sich die Wahrheit der Wahrheit anders als in der Malerei wiederherstellen?