Magazine, German, Thread Stitching, 104 Pages, 2019
Eikon #105
availability unknown, if interested please write an email
Eikon ist eine internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst.
Aufbauend auf einer Punktezahl, die sich aus der Präsenz der lebenden Kunstschaffenden im Ausstellungsbetrieb ergibt, macht der Frauenanteil unter den „Top-100-Artists“ der Online-Plattform artfacts.net zufolge 21 Prozent, unter den KünstlerInnen insgesamt gerade einmal 16 Prozent aus. Auch wenn KuratorInnen, darunter meistens Männern, die allzu unbedarfte Selektion immer öfter angekreidet wird, was zumindest eine Reflexion über das Zustandekommen von Auswahlkriterien nach sich ziehen kann, gibt es für ein tatsächlich ausgewogenes Geschlechterverhältnis im White Cube noch einiges zu tun. Öffentliche Angriffe, wie etwa der Ärger über die überragende Männerquote einer internationalen Gruppenschau im NRW-Forum Düsseldorf letztes Jahr, sind aus diesem Ungleichgewicht heraus entstandene Initiativen, ob sie faktisch auch etwas bewirken, muss sich erst zeigen.
Welche Maßnahmen sind also konkret für einen tatsächlichen Ausgleich zu setzen? Einige Kunstinstitutionen versuchen es mit der Programmierung von Ausstellungen, in denen exklusiv Künstlerinnen beteiligt sind. Andere, wie nicht zuletzt auch EIKON, führen einen Preis für weibliche Kunstschaffende ein und bemühen sich dadurch, die Öffentlichkeit für diese Ungerechtigkeit zu sensibilisieren. Auch der Fokus dieser Heftausgabe von Anna-Kaisa Rastenberger, „Zur Ethik des Ausstellens “, schlägt in dieselbe Kerbe, macht das Thema der Gendergerechtigkeit anhand zweier Fälle der jüngsten Fotogeschichte auf und befragt abschließend fünf ausgewählte Expertinnen, wie sie mit der Problematik der unausgewogenen Präsenz von Künstlerinnen und Künstlern umgehen. Obgleich die Richtung stimmt: Wirklich lösen wird sich das Problem durch diese und ähnliche Aktionen alleine nicht lassen. Oder vielleicht noch nicht.
Nela Eggenberger für EIKON, Februar 2019
Sprachen: Deutsch, Englisch