Ein Architekt als Medienstratege
Otto Wagner (1841–1918), einer der Pioniere der modernen Architektur, beschritt auch in seiner leidenschaftlichen Argumentation für einen radikalen Wandel im Bauen völlig neue Wege.
Die Verwendung privater Aufnahmen, ungewöhnliche Perspektiven und Ausschnitte sowie ein untrügliches Gespür für die Wirkmächtigkeit des fotografischen Bildes kennzeichnen seinen zukunftsweisenden Umgang mit dem Medium. Wagner war sich der vielfältigen Möglichkeiten der Fotografie ebenso bewusst wie ihrer Vorzüge gegenüber Zeichnung und Modell, den etablierten Kommunikationsmitteln seiner Profession. Ausgehend von erst jüngst entdeckten Fotografien aus Otto Wagners Besitz wird in dieser Publikation der strategische Einsatz des Mediums in der Frühzeit der architektonischen Moderne analysiert. Andreas Nierhaus ist Kunsthistoriker und Kurator in der Architektursammlung des Wien Museums.
Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich, Band 19
herausgegeben von Monika Faber für das Photoinstitut Bonartes, Wien, und Walter Moser für die Fotosammlung der Albertina, Wien