Soft Cover, German / English, Thread Stitching, 48 Pages, 2024, Salon für Kunstbuch
Franz West Eine Außenskulptur - An Outdoor Sculpture
In December 2022, a group of sculptures by Franz West was erected on Esteplatz in Vienna-Erdberg, the location of his last studio in Vienna. From the very beginning of his artistic career, Franz West questioned the view that art objects can only be viewed reflectively. Even his earliest sculptural works, created from the mid-1970s onwards and later called Passstücke, were intended to actively involve the viewer as an equal counterpart in the process of experiencing art. The Passstücke were to be taken off the plinth and "used" - only this
would give the sculptures their true meaning and complete them. The seating objects created from the early 1980s onwards, which also invite use, took this idea further. Here, too, the reactions to the work are understood as an integral part of the work itself. Later, Franz West became interested in the idea that an interaction with the viewer takes place on a mental level. The works can be stimuli for reflection, which the artist himself often encouraged in the form of titles or texts. The large group of outdoor sculptures should also be seen in this context.
Franz West (1947-2012) created sculptures for outdoor spaces from 1996 onwards. By 2012, he had created several hundred such works, which represent an important part of his oeuvre. First, he had models made that visualized his idea and served as a template for the assistants for the execution by determining the dimensions and colour scheme.The work was then executed in its original size.By choosing bright, bold colors, he deliberately placed the objects in contrast to nature and the urban space. The project is a cooperation between the Franz West Private Foundation and KÖR Kunst im öffentlichen Raum, Vienna.
Im Dezember 2022 wurde am Esteplatz in Wien-Erdberg eine Skulpturengruppe von Franz West aufgestellt, dem Standort seines letzten Ateliers in Wien. Die Ansicht, dass man Kunstobjekte bloß reflektierend betrachten könne, hat Franz West von Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit an infrage gestellt. Schon mit seinen frühesten skulpturalen Werken, die seit Mitte der siebziger Jahre entstanden und später Passstücke genannt wurden, sollten die Betrachter*innen als gleichwertiges Gegenüber in den Prozess der Kunsterfahrung aktiv miteingebunden werden. Die Passstücke sollten vom Sockel genommen und „verwendet“ werden – erst dies würde die Skulpturen ihrem eigentlichen Sinn zuführen und sie vollenden. Die ab den frühen achtziger Jahren entstandenen Sitzobjekte, welche ebenfalls zu einer Benutzung einladen, führten diesen Gedanken weiter. Die Reaktionen auf das Werk werden auch hier als integraler Bestandteil des Werks selbst verstanden. Später interessierte Franz West die Vorstellung, daß eine Interaktion mit den Betrachter*innen auf einer gedanklichen Ebene stattfindet. Die Werke können Anregungen für eine Reflexion sein, zu denen der Künstler selber oft in Form von Titeln oder Texten animierte. In diesem Zusammenhang ist auch die große Gruppe der Außenskulpturen zu sehen.
Franz West (1947-2012) realisierte Skulpturen für den Außenraum seit 1996. Bis 2012 entstanden mehrere Hundert solcher Werke, die einen wichtigen Teil seines Schaffens darstellen. Zuerst ließ er Modelle anfertigen, die seine Idee visualisierten und den Assistenten als Vorlage für die Ausführung dienten, indem sie Dimensionen und Farbgebung festlegten. Danach erfolgte die Ausführung in Originalgröße. Mit der Wahl bunter, kräftiger Farben stellte er die Objekte bewußt in Kontrast zur Natur und dem städtischen Raum. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Franz West Privatstiftung und KÖR Kunst im öffentlichen Raum, Wien.