Geräusche, Ritornelle für eine Kunstgeschichte des Klangs
Die in den Texten entfaltete Intellektualität, Magie, Anarchie und Komik im Denken und die subversive Dimension im Produzieren lassen eine Komplexität zwischen Kunst und Musik hervortreten.
Der Sound der Wiederholung ist das Ritornell. Es entzieht sich der standardisierten und serialisierten Subjektivitätsproduktion und schafft in der Differenz einen Möglichkeitsraum. Ausgehend von dieser an Gilles Deleuze und auch Félix Guattari angelehnten Beschreibung des vom Barock geprägten Ritornells ist mit ihm ein Verfahren gekennzeichnet, welches sich aus den von Michael Glasmeier betrachteten Kunstwerken selbst ergibt. Es webt sich wie ein ästhetisches Paradigma durch die hier versammelten Texte, die sich zwischen einer künstlerischen und wissenschaftlichen Praxis verorten lassen. Die in diesem Buch versammelten Essays und Vorträge von Michael Glasmeier zu Samuel Beckett, John Cage, Henning Christiansen, Marcel Duchamp, Albrecht Dürer, Terry Fox, Rodney Graham, Christan Marclay, Claudio Monteverdi, Jacques Tati, in denen es um Atem, Stille, Pause, Pfeiffen, Singen, Töne, Klang, Geräusche, Lieder, aber auch um Raum und Handlungen, Filme und Bilder geht, zeigen immer neue Facetten eines Möglichkeitsraums zwischen Kunst und Musik auf. Sie können so als Ritornelle einer Kunstgeschichte gelesen werden, mit der Absicht, deren Horizont hin zur Musik und Musikgeschichte zu erweitern.