
Soft Cover, German, Thread Stitching, 384 Pages, 2002
Herbert Brandl
Rare BookHerbert Brandls Malerei bewegt sich in einem komplexen Spannungsfeld zwischen Naturbeobachtung, kunsthistorischer Referenz und der Reflexion über das Medium selbst. Visuelle Strukturen wiederholen sich in Makro- und Mikrozonen:
Ein Kristall kann wie ein Berg erscheinen, ein Farbwischer wie ein Schneefeld, eine Wiese wie ein abstraktes Farbfeld. Figuration und Abstraktion werden bei Brandl zur Frage der Interpretation – sie entstehen durch die aktive Teilnahme des Betrachters.
Brandl nutzt die Geschichte der Malerei ebenso wie die primären Codes der sichtbaren Natur als Handlungsraum, den er frei und experimentell durchquert, ohne die Grundlagen des Mediums aus den Augen zu verlieren. Immer wieder stellt er die Frage: Was kann Malerei heute noch leisten? Dabei reflektiert er auch das mögliche Scheitern als integralen Bestandteil seines künstlerischen Prozesses.
Ein Überblick über Brandls Werk kann seine Bedeutung nur dann vollständig erfassen, wenn er aus dem Kontext der 1980er Jahre herausgelöst wird. Seine künstlerische Praxis bleibt, trotz ihrer Wurzeln in dieser Zeit, hochgradig gegenwärtig und offen für neue Perspektiven.