Ingeborg Strobl
Das Werk von Ingeborg Strobl steht in bewusster Opposition zur Logik von Wachstum, Spektakel und Kommerzialisierung, die den Kunstmarkt zunehmend prägt.
Ihre künstlerische Praxis verweigert sich dem Drang zur Repräsentation und zur dauerhaften Geltung. Stattdessen setzt Strobl auf Aufmerksamkeit, Genauigkeit und stille Beharrlichkeit.
Sie arbeitete in unterschiedlichen Medien – Fotografie, Aquarell, Collage, Druckgrafik, Video, Installation – ohne hierarchische Gewichtung. Ihre Motive entstammen häufig der Alltagsbeobachtung: Pflanzen, Tiere, Architekturfragmente, Fundstücke, Verpackungen, Drucksachen. Diese scheinbar beiläufigen Elemente transformiert sie in dichte visuelle Essays, die sich kritisch, aber ohne Pathos mit Naturverständnis, kultureller Prägung und kolonialen Blickstrukturen auseinandersetzen.
Viele ihrer Arbeiten entstehen en miniature, ephemer oder in Serie – als bewusste Geste gegen Monumentalität und Materialverschwendung. Gleichzeitig zeigen sie ein tiefes Vertrauen in die Wirksamkeit kleiner Formen und beiläufiger Zeichen. Strobls Haltung ist durchdrungen von ökologischer Sensibilität, politischer Klarheit und einer feinen, oft ironischen Distanz gegenüber ideologischen Zuschreibungen.
Ihr Werk zeigt, dass Kunst weder laut noch dauerhaft sein muss, um wirksam zu sein. Es reicht ein aufmerksamer Blick – und die Bereitschaft, die Welt nicht zu beherrschen, sondern zu beobachten.