Max Boheme Katalog
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Max Boheme hat sich von Anfang an für zwei Dinge interessiert: für den Körper und für die Malerei. Beides ist in der Malereigeschichte eng verbunden. Die Körperdarstellung zählt zu den zentralen Aufgabenstellungen eines Malers insgesamt. Die Sache wäre also nicht weiter erwähnenswert, wenn Max Boehme nicht einen ganz anderen Ausgangspunkt gewählt hätte.
Seine Kunst kommt von der „harten“ Körperkunst, das heißt der unmittelbaren Arbeit mit dem realen Körper durch den Künstler, die in den frühen sechziger Jahren als Widerspruch und Bruch mit der Tradition der Malerei insgesamt auftrat. Die Verbindung von Körperkunst und Malerei, die May Boehme seit einigen Jahren betreibt, ist nicht einfach, weil solitär. Die meisten anderen hochgehandelten Künstler der neo-körperkünstlerischen Welle der frühen achtziger Jahre haben ihren Weg nicht in die Malerei fortgesetzt, sondern in die Videoprojektion. Dieses heute in Großausstellungen überstrapazierte Medium bestimmt die zweite Hälfte der neunziger Jahre in ähnlicher Weise, wie der Körper als Generalthema die erste Hälfte des Jahrzehnts dominiert hatte. Es wird wohl auch ähnlich vergänglich sein. Demgegenüber hat Max Boehme seit nunmehr fünf Jahren den langfristigen Weg der Malerei gewählt. Er steht heute an der Wegkreuzung, daraus eine Sonderstellung oder ein zentrales Werk der körperkünstlerischen Tradition zu machen.
Quelle: Buchinhalt