Nature of my Game
Die in Schwarz-Weiß gehaltenen, teils bis ins tiefste Dunkel oder in extremste Helligkeit führenden Terrains des Künstlers lassen oft an Film-Stills denken: Standbilder einer mysteriösen Geschichte, die sich in den Köpfen der Betrachter und Betrachterinnen weiter entfaltet.
Seinen helldunklen Szenarien ist die indirekte, kurzlebige, „ins Unermessliche“ beschleunigte Eigenschaft der ‚zweiten Realität’ medialer Repräsentationen somit bereits eingeschrieben. Dabei wird indes der ephemere, eindimensionale Charakter der Vorlagen, die Boué grundsätzlich nicht eins-zu-eins, sondern aus der Erinnerung wiedergibt (was die Feinstofflichkeit seiner Arbeiten noch unterstreicht), durch die Umsetzung in vielschichtige Zeichnungen simultan konterkariert und freigesetzt. Mittels Fettkreide und Lackfarbe, teils auch aus einer Kombination von Zeichnung und Kopierverfahren kreiert er Schauplätze, die auf reale städtische und landschaftliche Räume ebenso verweisen wie auf das „Nachtkino“ der Traumsphäre als „dritter Bewusstseinszustand neben dem Wachsein und dem Schlaf“.