No more Partys in se ÖBB-Halls ?
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Behutsam dokumentarisch nähert sich Kerstin von Gabain der Free-Party-Szene an. Als teilnehmende Beobachterin hat sie jahrelang illegale Raves besucht, war Teil eines Ereignisses geworden, aus dem sie nachträglich zwei Ebenen herausfiltert.
Da ist zum einen das Narrativ, das aus den Bildern - Schnappschüssen und Momentaufnahmen auf, vor, nach oder rund um die Partys - heraus spricht. Ein Sprechen, das mehr den Selbstauskünften bzw. der Zeugenschaft der abgelichteten Personen, Locations und Kulissen geschuldet ist, als dass es diesen von außen eine Stimme einhauchen würde. Eine Sichtbarmachung, die mehr den Charakter des Von-sich-aus-ans-Licht-Tretens hat, als dass sie etwas ans Licht zerren würde, was partout nicht sichtbar sein will oder sollte. Zum anderen sind da die Selbstauskünfte der ProtagonistInnen - unschätzbare Dokumente von teils höchst privaten Er- und Entmächtigungsfantasien, dem Leben in einer Jugendkultur, die morgen schon wieder Vergangenheit sein kann. Die Oral History, mit der die 17 PartygängerInnen und -mitorganistorInnen auf die sich wiederholenden Fragen antworten, ist alleine deshalb schon hochwertige Geschichtsarbeit, weil selten solch ausführliche Einblicke in das Innere von Subkulturen gewährt werden - noch dazu, wenn es zu deren Wesen gehört, klandestin zu sein. (Christian Höller)
Mit einem Nachwort von Christian Höller