Article Number: 3301
Soft Cover, German, Thread Stitching, 182 Pages, 2011

Arkadien und angenehme Feinde

Die Bildhauerateliers im Prater

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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Wien eine Großbaustelle mit bedeutenden architektonischen und politischen Weichenstellungen. Über die Üppigkeit der monarchischen Prunkmonumente hinaus, wurden auch großstädtische Strategien zur Erweiterung in einer für die Zukunft bedeutenden Metropole entwickelt.

Im Prater und im Besonderen in der Krieau sollte durch die Errichtung von Bauwerken, der Kultur, Kunst und Wissenschaft ein bedeutender Topos geschaffen werden. Mit der Weltausstellung von 1873 wurde die Absicht verbunden, das globale Weltinteresse an Wien zu erwecken. Die seit Ende des 19. Jahrhunderts als Bildhauerateliers des Bundes genutzten Überreste der Wiener Weltausstellung in der Krieau sind bedeutende Zeugnisse der österreichischen Museums- und Kulturbaudebatte. Obwohl zahlreiche Überblicksdarstellungen zur Weltausstellung als Ganzes erschienen sind und auch zum Oeuvre ihres Architekten Carl von Hasenauer (1833-1894) Texte verfasst wurde, muss die umfassende architekturhistorische Dokumentation und Einordnung des Komplexes in die Entwicklung des 19. Jahrhunderts als Desideratum bezeichnet werden. Werner Würtinger, Künstler und ehemaliger Präsident der Wiener Secession, hat sich mit dieser Publikation zum Ziel gesetzt, diese Lücke im publizistischen OEuvre des Wiener Kulturbetriebes zu schließen. Der Architekturwissenschaftler Matthias Boeckl hat durch fundamentale Recherche des Areals ein substantivisches Fundament gebaut. Margherita Spiluttinis fotografischer Beitrag hält die aktuellen Arbeitsbedingungen der BildhauerInnen in und vor den Gebäuden fest. Zahlreiche Textbeiträge über die hier tätigen Künstler (zum Teil von Künstlerkollegen verfasst) vertiefen den Einblick in die europaweit singuläre Situation: Keine andere Metropole verfügt über die glückliche Konstellation der kontinuierlichen Nutzung historischer Ausstellungsgebäude vergleichbaren architektonischen Ranges durch ähnlich einflussreiche zeitgenössische Künstler seit mittlerweile rund 130 Jahren.

Sprache: Deutsch