Article Number: 1543
Soft Cover, English, Staple Binding, 40 Pages, 1997, Schlebrügge.Editor
Frances Stark

Three Works 1995-1997

Fama & Fortune Bulletin, Heft 21
€ 28.00

Fama & Fortune Bulletin, Heft 21, versteht die Zeitschrift als von Künstlerinnen und Künstlern vollständig gesetzten Handlungsraum: Jede Ausgabe ist eine „Performance“

des eingeladenen Autors, der Form, Satz und Inhalt bestimmt (seit 1990, limitierte Auflage). In Heft 21 präsentiert Frances Stark drei Gedichte ohne Abbildungen. Der bewusste Verzicht auf Bildmaterial verschiebt die Aufmerksamkeit auf Sprache als formbares Medium und auf die Seite als räumliche Anordnung. Starks Praxis—als Künstlerin, Autorin und Lyrikerin—nutzt Wörter, Zitate und Phrasen nicht nur semantisch, sondern als visuelle Motive: Wiederholte Handnachzeichnungen, typografische Setzungen und die Steuerung von Abstand, Zeilenbruch und Rhythmus generieren ein grafisches Gefüge, in dem Sprache zugleich liest und „erscheint“.

Die drei Gedichte operieren damit an der Schnittstelle von Poesie, Diagramm und Seitenarchitektur. Bezugnahmen auf Literatur, Popmusik, Philosophie, Architektur und Musik fungieren als diskursive Koordinaten, die Stimmungen und Kontexte andeuten, ohne sie ikonografisch auszustellen. In diesem Sinn bestätigt Heft 21 eine von der Forschung beschriebene Grundthese zu Starks Werk: Sprache wird als plastisches Material behandelt, das zwischen Gattungen zirkuliert und konventionelle Grenzziehungen zwischen „Text“ und „Bild“ unterläuft.

Für ein akademisches Publikum bietet Heft 21 exemplarisches Material zur Analyse von Autor*innenschaft, Medialität und Performativität im Modus der Künstlerzeitschrift. Es zeigt, wie ein streng gesetztes Publikationsformat—limitiert, kollektorisch, künstlerisch autorisiert—zur Bühne für sprachliche Operationen wird, in denen Bedeutungsbildung aus Setzung, Wiederholung und Variation entsteht.