Article Number: 4429
Hard Cover, German, Glue Binding, 90 Pages, 2011, Sensationsverlag
Max Boehme, Mara Mattuschka, Osama Zatar, Anthony Wagner, Jonathan Quinn, Claudia Schumann, Fraz Graf, Lukas Pusch, Florian Nährer, Dirk Meinzer, Astrid Bartl, Gunter Damisch, Max Schaffer, Albin Ray, Hubert Schmalix, Arianna Fleur, Nives Widauer, Martin

Travel Light

VZ

availability unknown, if interested please write an email

Wenn vom Reisen die Rede ist, spricht man gewöhnlich von einer Reise an einen anderen Ort. Oft scheint es, als sei der andere Ort bereits bekannt, sobald vom Reisen die Rede ist. Dieser Ort wird oft in der eigenen Sprache beschrieben, während das Reisen selbst häufig unerwähnt bleibt.

Diese Verschwiegenheit mag darin begründet sein, dass das Reisen an sich ein Medium ist. Das Flugzeug, die Schiene, das Überseekabel, das Pferd, das Internet – sie alle vermitteln uns Zeit und Raum, zwischen Nähe und Ferne. Sie sind Medien des Reisens und fungieren als Vermittler unterschiedlichster Ereignisse und Phänomene.

Wer sagt, dass das Reisen ein Ankommen ist? Es ist die Mehrheit, die so spricht und kein Interesse am Reisen selbst, sondern vielmehr am Ankommen hat. Travel Light – das ist eine Vorstellung davon, nicht ankommen zu müssen, sondern unterwegs zu sein. Für diese Haltung des Reisens geht es nicht darum, auf möglichst schnelle und bequeme Weise anzukommen, sondern sich in den Zwischenräumen aufzuhalten.

Travel Light vermeidet Gegenstrategien und alternative Orte – also nicht das erneute Ankommen im wildromantischen Utopos, wo die Fremde immer (noch) intakt ist. Dieser „Aufenthalt“ in den Zwischenräumen von Nähe und Ferne kennt kein eigentliches Ziel. Wer hier reist und sich hin und her bewegt, ist nie ganz bei sich, aber auch nicht ganz außer sich, weil es ein Reisen in einer gelassenen Unterschiedenheit ist – Travel Light eben.