Vom Guerillakino zum Essayfilm
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Dieses Buch ist die erste Veröffentlichung über den Filmregisseur Harun Farocki. Ausgehend von Farockis politischen Engagement während der westdeutschen Studentenbewegung zeichnet dieses Buch die Entwicklung des Regisseurs vom Macher agitatorischer Studentenfilme Ende der 60er Jahr zum Autoren komplexer Essayfilme und Dokumentation in den 80er und 90er Jahren nach.
Das Buch enthält eine einordnende Analyse von allen wichtigen Filmen Farockis, wie "NICHT löschbares Feuer" (1968), "Zwischen Zwei Kriegen" (1977), "Bilder der Welt und Inschrift des Krieges" (1988), "Leben BRD" (1990) oder "Videogramme einer Revolution" (1992). Die ausführliche Bibliographie und Filmographie verzeichnen alle Texte Farockis ebenso wie alle seine Filme bis zu dem Essayfilm "Stilleben" (1997), Farockis Beitrag für die documenta 10.
Außerdem enthält "Vom Guerillakino zum Essayfilm" die erste Darstellung der rasanten Politisierung der Studenten der Berliner Film- und Fernsehakademie (DFFB), die im Herbst 1968 zu der Relegation von Farocki und 18 seiner politisch engagierten Kommilitonen führte. Zu ihnen gehörten auch die späteren Terroristen Holger Meins (RAF) und Philip Sauber (Bewegung 2. Juni).
Der Autor zeigt auf, daß die frühen Agitationsfilme Farockis und seiner Kommilitonen Resultat äußerst divergenter Einflüsse waren, die auch die Politik der APO prägten. Dazu gehörten unter anderem die Theorien der französischen Situationisten, die Strategien der Guerilla-Bewegungen in verschiedenen Ländern der dritten Welt und kulturrevolutionäre Vorstellungen, die auch die Filme anderer, bekannter linker Filmemacher dieser Zeit (wie Godard, Marker oder die amerikanische "Guerilla-Video"-Bewegung) prägten. Dadurch ist das Buch auch der erste substantielle Beitrag zu der bislang ungeschriebenen Filmgeschichte der deutschen Studentenbewegung.