Article Number: 13150
Hard Cover, German, Thread Stitching, 164 Pages, 2025, VFMK
Lucas Gehrmann, Markus Krajewski, Andreas Müller, Hasso Gehrmann, Renate Breuß, Michael Kasper, Ute Pfanner, Karlheinz Pichler

Vom Tafelbild zur Metakunst

Hasso Gehrmann
€ 29.90

Hasso Gehrmann (*1924 in Weißenfels, †2008 in Bregenz) war ein Pionier an der Schnittstelle von Kunst, Design und Lebensgestaltung.

Schon in den 1950er Jahren sorgte er mit seinen abstrakten Zeichentafeln für Aufmerksamkeit – unter anderem im Pariser Salon des Réalités Nouvelles, in der Kunsthalle Mannheim und in der Società Dante Alighieri in Rom. Doch für Gehrmann war das klassische Bildformat nur ein Anfang. Er verstand Gestaltung als etwas Ganzheitliches, das alle Bereiche des täglichen Lebens einbezieht.

Als Produktdesigner prägte er ab 1957 das Erscheinungsbild der AEG Frankfurt mit. Ab 1960 entwickelte er für Elektra Bregenz ein modulares Wohnkonzept, das neue Maßstäbe setzte. Kernstück war die freistehende, vollautomatische Küche „Elektra Technovision“ (ETV) – ein visionärer Entwurf, der schon um 1970/71 Konzepte aufgriff, die erst heute im Smart-Home-Zeitalter breite Anwendung finden. Der Prototyp dieser Küche wird heute im Deutschen Museum in München aufbewahrt und gilt als Meilenstein der Designgeschichte.

Gehrmanns Ansatz war seiner Zeit weit voraus: Er entwarf nicht nur Produkte, sondern hinterfragte die Beziehung von Mensch, Raum und Technik grundlegend. Parallel zu seiner gestalterischen Arbeit entwickelte er ein kosmologisches Modell namens „Meta-Kunst“, basierend auf seiner Theorie der „Subjektiven Geometrie“. Damit versuchte er, eine neue Verbindung von Wahrnehmung, Raumstruktur und Erkenntnis zu schaffen.

Im Jahr 2025 widmet das vorarlberg museum diesem facettenreichen Gestalter eine umfassende Ausstellung. Die begleitende Publikation beleuchtet Gehrmanns Werk erstmals im Zusammenhang – als Beitrag zur Designgeschichte und als Anstoß zur aktuellen Diskussion über Lebensräume, Gestaltung und Zukunftstechnologien.